Es ist Sonntagnachmittag, auf Kabel 1 läuft Karate Kid 1-4. Du siehst die Reihe zwar schon zum gefühlten 100.000sten Mal, aber das sind einfach Filme, die man sich immer wieder anschaut.

Dasselbe gilt wahrscheinlich auf für die Bloodsport und Karate Tiger Filme, die dann eher gegen 22.00 Uhr ausgestrahlt werden. Es sind einfach Kampfsport Klassiker.

Jedes Mal denkst du dir… verdammt, ich würde auch gerne so etwas können. Ich könnte jedem, der mir dumm kommt das Fell über die Ohren ziehen, oder auch einfach nur coole Moves vorzeigen.

Teste am Ende des Artikels, welche Kampfkunst die Richtige für dich ist.

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Kampfkunst oder Kampfsport ist aber so viel mehr als Prügeln oder artistische Stunts und Kunststücke. Für die Meisten, die Kampfsport betreiben, ist es ein essenzieller Bestandteil ihres Lebens, sie verfallen quasi ihrer Leidenschaft.

Es gibt halt wirklich eine Handvoll gute Gründe mit einer Kampfkunst anzufangen, da wären u.a.

  • Sport in der Gruppe macht einfach mehr Spaß, als alleine im Fitnessstudio Eisen zu heben.
  • Dein Alltagsstress wird durch das Training ausgeblendet.
  • Du lernst dich selbst zu verteidigen und zu behaupten.
  • Du kannst deine Aggressionen während des Trainings abbauen.
  • Du lernst Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin.
  • Du trainierst deinen ganzen Körper, du fühlst dich besser und attraktiver.

Es wird dein Leben auf jeden Fall zum Positiven hin verändern.

Als ich damals Mitte 2009 zum ersten Mal ins Tai-Kien Dojo in Aachen marschierte, war ich der typische Student mit Anfang 20. Ich habe viel gefeiert, ordentlich Alkohol getrunken und die Kifferei war mir auch nicht fremd.

Aber nach ein paar Wochen Training hat es bei mir Klick gemacht. Ich wollte besser in meinem Sport werden und das war nur möglich, wenn ich kontinuierlich trainierte. Dies ist allerdings nicht möglich, wenn man ständig mit einem Kater im Bett liegt.

Man kann zwar immer noch gut Bier mit mir trinken, aber seitdem setzte ich einfach Prioritäten und behandele meinen Körper besser, um ihn auf einem gewissen Leistungsniveau zu halten.

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Aber jetzt mal wieder zurück zu dir, wir wollen ja die richtige Kampfkunst für dich finden.

Grundsätzlich ist erst mal zu empfehlen, dass du recherchierst, was überhaupt in deiner Gegend angeboten wird. Dann solltest du einfach mal zu den Trainingszeiten vorbei schauen und nach einem Probetraining fragen. Dies sollte normalerweise kein Problem sein.

Du solltest auf alle Fälle Gym’s und Dojo’s meiden, die für ein Probetraining Geld kassieren wollen. Es ist einfach unseriös, dich abzukassieren, bevor es eigentlich richtig losgeht.

Wenn du dir vorab schon einmal grob klar machen möchtest, in welche Richtung du dich bewegen willst, dann solltest du dir folgende Fragen stellen:

Warum möchte ich Kampfkunst/-sport trainieren?

Ich möchte lernen mich in Gefahrensituationen verteidigen zu können!

Für viele ist dies ein Hauptgrund, warum sie mit Kampfsport anfangen. Es gibt ein gewisses Gefühl der Sicherheit, wenn man verschiedene Techniken beherrscht, um sich auf der Straße zu behaupten.

Wenn dies der Hauptgrund für dich ist, dann solltest du evtl. in Richtung reine Selbstverteidigung gehen. Zu empfehlen wäre dafür Krav Maga oder Ju Jutsu. Es gibt unzählige andere Selbstverteidigungssysteme. Oft ist es so, dass jedes Gym einen eigenen Namen für sein System verwendet.

Ich möchte an Wettkämpfen teilnehmen!

Du willst dir also regelmäßig gegenseitig auf die Nuss hauen. Gute Idee! Es gibt fast nichts, was mehr Spaß macht.

Wenn wir von Wettkämpfen reden, dann reden wir definitiv von Kampfsportarten, da es auch unzählige Kampfkünste gibt, bei denen es keinen Wettkampf gibt.

Wenn du dich Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau messen willst, dann solltest du dir mal die folgenden Sportarten anschauen: Boxen, Mixed Martial Arts, Ringen, Kickboxen, Muay Thai (Thaiboxen), Judo, Brazilian Jiu Jitsu, Taekwondo usw.

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Ich möchte Körper und Geist in Einklang bringen!

In vielen asiatischen Kampfkünsten wird nicht nur der Körper, sondern auch der Geist und vor allem das Zen (Fokus) trainiert. Dies wird oft durch zusätzliche Meditationsübungen oder durch Kata erreicht.

In der modernen Welt der Wettkampfsportarten verliert dies allerdings immer mehr an Bedeutung. Jedoch gerade die Mediation hilft dabei Unwichtiges auszublenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein enormer Vorteil in einem Kampf.

Wenn du Körper, sowie Geist trainieren willst, dann ist evtl. Kung Fu oder Tai Chi das Richtige für dich.

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Wie möchte ich Kämpfen?

Ich bevorzuge es im Stand mit Schlägen und Tritten zu kämpfen!

Wenn du lieber nur im Stand kämpfen willst und die Auseinandersetzung am Boden meiden möchtest, dann gibt es eine ganze Reihe an Kampfsportarten, die sich ausschließlich auf den Kampf im Stand beschränken.

Zu erwähnen ist hier Boxen, Kickboxen, Karate, Muay Thai und Taekwondo.

Ich möchte lieber mit Hebel- und Grifftechniken auf dem Boden arbeiten!

Wenn du keine Fäuste oder Füße im Gesicht magst und lieber Hebel-, Griff- und Ringertechniken anwenden möchtest, dann ist wahrscheinlich eine reine Bodenkampfsportart die bessere Wahl für dich.

Kampfkünste, bei denen diese Techniken im Vordergrund stehen, sind u.a. Judo, Brazilian Jiu Jitsu, Ringen und Grappling.

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Ich möchte gerne sowohl im Stand, als auch auf dem Boden kämpfen!

Du interessierst dich also für den Allkampf, die Königsdisziplin. Gerade mit dem großen Erfolg der UFC (Ultimate Fighting Championship) wurde der Free Fight oder das Mixed Martial Arts immer beliebter.

Es gibt mittlerweile sehr viele Gym’s ,die das Training für den Kampf im Stand und auf dem Boden anbieten. Auch vernünftige Selbstverteidigungssysteme sollten Techniken für den Kampf im Stand, sowie auf dem Boden beinhalten.

Als Sportart ist hier M.M.A., Pankration und Combat Sambo zu nennen. Als Selbstverteidigungssystem Krav Maga und Ju Jutsu.

Ich möchte gerne Waffenkampf erlernen!

Ich gehe mal davon aus, das wir hier von ehrenhaften Waffen reden wie Schwerter, Messer, Stöcke, etc. Schießen muss man vielleicht auch lernen, aber das ist irgendwie uncool.

Wenn du gerne lernen möchtest mit Waffen umzugehen, dann gibt es auch hier einige Möglichkeiten. Im z.B. Kung Fu gibt es eine ganze Handvoll verschiedener Waffenformen.

Wenn dich historische Waffen interessieren, dann ist vielleicht die historische europäische Kampfkunst, Fechten oder Razmafzar das Richtige für dich.

Escrima oder Kali sind zwei philippinische Kampfkünste, die Stöcke zum Kampf verwenden und bei denen es auch ordentlich zur Sache geht.

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Wenn du dir diese Fragen gewissenhaft selbst beantwortet hast, dann solltest du eine grobe Richtung für dich haben. Wie gesagt, einfach mal bei einem Gym oder Dojo in deiner Nähe vorbei schauen und gucken ob dir das Training und die Klientel dort zusagt, denn es gibt natürlich auch schwarze Schafe oder sagen wir mal offen und ehrlich … Gesox.

Falls du dir immer noch nicht so sicher bist, welche Kampfkunst für dich die Richtige ist, dann habe ich hier einen interaktiven Test für dich erstellt, der dir dabei helfen kann, eine Richtung zu finden.

Viel Spaß beim Test!

Was kommt bei dir raus? Denkst du das Testergebnis entspricht deinen Interessen und Neigungen? Lass es mich in einem Kommentar wissen!
Wenn du noch weitere Fragen oder Anregungen hast, dann kannst du mir gerne weiter unten ein Kommentar hinterlassen. Ich werde dir so schnell wie möglich antworten!

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