Im ersten Teil meiner Finanzierungstipps hast du erfahren, was du selbst machen kannst, um das nötige Kleingeld für deine Welt-, oder Langzeitreise zur Seite zu legen.
Aber was ist besser als selbst dafür zu sorgen, dass dein Reiseguthaben wächst?
Richtig! Wenn andere dich dabei unterstützen.
In folgendem Artikel habe ich vier Tipps für dich, was du, bzw. dein Umfeld tun kann, um deine Reisekasse aufzubessern.
Viel Spaß damit!
1 € pro Tag
Niemand wird damit ein Problem haben 1€ am Tag zu sparen. Lege jeden Tag 1- oder 2€ zur Seite und du wirst einen schönen zusätzlichen Betrag zur Verfügung haben, um dir deinen Traum zu erfüllen.
Des Weiteren kannst du Menschen, die dir gegenüber besonnen sind, darum bitten jeden Tag 1€ für dich zu sparen, über einen gewissen Zeitraum.
Verwandte sind dafür meistens gut geeignet. Vielleicht hatte jemand von ihnen denselben Traum, aber nie die Möglichkeit ihn zu verwirklichen und würde dich nun gerne dabei unterstützen.
Natürlich solltest du dann auch mit gutem Beispiel vorausgehen und selbst täglich einen gewissen Betrag zurücklegen.
Ich habe meine Mutter, meinen Vater, meine Patentante und meine Oma um die 1€ pro Tag gebeten.
Dafür habe ich kleine Spardosen besorgt und eine Karte angefertigt auf der beschrieben war, was sie auf meinem Trip mit ihrer Spende bewirken können.
Da ich selbst 2€ am Tag zurückgelegt habe und die ganze Spendenaktion ein Jahr lief, war am Ende folgender zusätzlicher Betrag vorhanden:
365 Tage x (4 Spender x 1€ + 1 Spender x 2€) = 2190 €
Nicht schlecht oder?!
Ausrüstung schenken lassen
Für eine Langzeitreise benötigst du natürlich einiges an Ausrüstung. Falls du noch das ein oder andere anschaffen musst, mach dir früh genug Gedanken, welche Gegenstände du unbedingt brauchst und fertige eine Liste an.
Diese Liste kannst du an Eltern, Großeltern, Verwandtschaft oder den Weihnachtsmann weiter geben. Wenn diese dir wohl gesonnen sind, kannst du bestimmt einen guten Teil deiner Wunschausrüstung zu Geburtstagen oder Weihnachten abstauben.
Eine andere Möglichkeit wäre natürlich dir zu den jeweiligen Feiertagen Geld schenken zu lassen, dass du direkt reinvestieren kannst, um dir deine Wunschausrüstung zuzulegen.
Steuertricks
Wenn du dich vor, oder nach der Reise in einem Arbeitsverhältnis befindest, wird sich dies mit zwei kleinen Tricks positiv auf deine Reisekasse auswirken, sofern du eine Steuererklärung machst. Dieser Effekt wirkt sich besonders in Deutschland aus. Grund dafür ist die hohe Einkommenssteuer.
In der Jahresmitte los ziehen oder zurückkommen.
Wenn du arbeiten gehst, oder wenn du nach deiner Reise ein Arbeitsverhältnis annimmst, solltest du dies jeweils im Juni/Juli beenden, bzw. beginnen, um die Steuerprogression nutzen zu können.
Da sich deine Einkommenssteuer auf das erwartete Jahresgehalt bezieht, zahlst du in einem halben Jahr mehr Steuern als nötig, da das angenommene Jahresgehalt ja nicht erreicht wird.
Diese zu viel gezahlten Steuern kannst du bei der Steuererklärung zurück erstatten lassen.
Gehaltssplittung
Falls du dir bewusst bist, dass du erst in ca. 2 oder 3 Jahren deine Reise antreten willst, kannst du dein Gehalt splitten lassen, wenn dein Arbeitgeber mitspielt.
Wenn du dir z.B. 2 Jahre nur 75% deines Bruttogehalts auszahlen lässt und während deiner Reise für ein Jahr die restlichen 50% des Gehalts, ergibt sich dadurch eine ordentliche Steuerrückzahlung.
Zusätzlich bist du dann das eine Jahr, indem du auf Reisen bist, weiterhin sozialversichert.
Sponsoring
Beim Sponsoring möchte ich gerne zwei verschiedene Arten ansprechen:
Einmal das konventionelle Sponsoring, welches du von Firmen, Unternehmen, etc. erhalten kannst und jenes, welches ich als „unkonventionelles Sponsoring“ bezeichnen möchte, dass du von jedem bekommen kannst, der deine Reise unterstützen möchte.
konventionelles Sponsoring:
Damit dich ein Unternehmen sponsert, musst du einen klaren Mehrwert für das Unternehmen schaffen. Zum einen muss dein Trip was ganz besonderes sein. Mit dem Fahrrad nach Indien reicht da nicht mehr! Zudem musst du eine Plattform betreiben, auf dem du präsentieren kannst, dass Firma XY dich sponsert. So läuft der Hase … Gegenseitiges Händewaschen! Wenn wir bei dieser Plattform von einem Blog reden, sollte dieser auch schon eine gewisse Leserschaft besitzen. Kein Sponsor wird dir Geld geben, dafür, dass du sein Logo auf einer Seite präsentierst, die keiner liest.
Ich will dir damit sagen, wenn du mit dem Gedanken spielst, Sponsoren an Land zu ziehen, musst du dich echt ins Zeug legen. Deine Reise muss eine Nische sein, genauso wie deine Informationsplattform auf dem der Sponsor werben kann.
Falls du eine solche Nische hast, dann hau rein! Gib dir Mühe, dass das Ding richtig läuft, dann wirst du auch Sponsoren bekommen können, wenn du das möchtest.
Eine weitere Möglichkeit ist das Crowdfunding, welches du z.B. von Unternehmern kennst, die eine Geschäftsidee an den Start bringen möchten und eine Gemeinschaft darum bitten, etwas zu der Verwirklichung der Idee hinzuzusteuern.
Wird ein gewisser Betrag durch Spenden erreicht, wird dieser an den Unternehmer ausgeschüttet. Dieser hat dann eine gewisse Zeit zur Verfügung um die Idee umzusetzen.
Mittlerweile gibt es diese Möglichkeit auch für Reise-Projekte.
Auf www.trevolta.com kannst du deine Idee und das Vorhaben deines Trips vorstellen. Die Community kann spenden, sofern ihnen dein Plan gefällt.
Hier gibt es allerdings auch wieder mehrere Dinge zu beachten, da es wirklich sehr schwierig ist genügend Spender dazu zu bewegen einen kleinen Teil zu deiner Reise beizutragen.
- Prüfe, ob jemand zuvor schon mit deiner Idee erfolgreich war. Wenn ja, welchen Betrag konnten Sie erreichen und was wurde als Gegenleistung angeboten?
- Suche die Fehler, die bei anderen Projekten offensichtlich sind und vermeide diese Fehler!
- Dein Reiseprojekt muss herausstechen! Mach dir Gedanken, wie du rüber bringen kannst, dass dein Vorhaben besser und interessanter als das der anderen ist, oder mindestens genau so interessant wie die Projekte die es geschafft haben den Mindestbetrag zu erreichen.
- Geh auf Werbetour! Bevor du um Spenden bei Crowdfunding bittest, brauchst du eine gewisse Plattform wie einen Blog, etc. um dich ordentlich zu präsentieren. Mach ein Promo-Video, stell verschiedene Beiträge zu Verfügung, die dein Projekt beschreiben. Zeig Bilder von dir und deinem Plan.
- Um Geld zu bekommen musst du Geld investieren! Du willst mit einem Floß das Polarmeer durchqueren oder zu Fuß Sibirien durchqueren? Ich weiß das sind krasse Projekte, aber solche Ideen ziehen halt bei der Gemeinschaft. Aber nur die Idee alleine schafft nicht das Vertrauen, das du es auch wirklich durchziehst. Du musst im Vorhinein schon über die erforderlichen Skills und das Equipment verfügen und dies auch den potenziellen Spendern präsentieren. Dadurch gibst du ihnen das Gefühl, dass du das Projekt wirklich durchziehen wirst.
unkonventionelles Sponsoring:
Falls du Verwandte, Freunde oder andere Gönner hast, die eventuell immer davon geträumt haben die Welt zu sehen, es aber aus welchen Gründen auch immer nie geschafft haben, kannst du eventuell auf eine kleine Unterstützung hoffen, wenn du nett fragst.
Du könntest als Gegenleistung in gewissen Abständen von deinen Erfahrungen berichten oder ganz Old-School, hier und da mal eine Ansichtskarte an die zu Hause gebliebenen senden.
Viele ältere Menschen freuen sich darüber, wenn nahestehende Personen ihre abgelegten Träume aufgreifen und sie dann mehr oder weniger daran teilhaben lassen. Dadurch sind sie vielleicht gerne bereit eine kleine Spende abzutreten.
Natürlich ist es immer unangenehm nach Geld zu fragen, aber wenn du die Menschen gut kennst und ein gutes Verhältnis zu Ihnen hast, werden sie dir nicht böse sein, wenn du mit einem Anliegen an sie trittst, welches dir extrem wichtig ist. Mehr als ein “Nein, ich kann dir nicht weiter helfen”, wird dabei schon nicht passieren.
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