Du hast also deine Entscheidung getroffen auf Reisen zu gehen. Super! Vielleicht hast du sogar schon eine grobe Richtung, oder verschiedene Plätze im Kopf, die du besuchen möchtest. Die Planung ist ein spannender, aufregender und lehrreicher Prozess. Viel Spaß dabei!

Bei der Planung deiner Route gibt es neben deinen Vorlieben und Interessen noch andere Dinge, die du beachten solltest.

Dort wären z.B. die Preislage eines Landes, die Sicherheit, das Klima, die Verständigung und der Transport zwischen den einzelnen Stationen.

In diesem Artikel werde ich all diese Punkte behandeln, damit du im Anschluss direkt Schritt für Schritt deine Route planen kannst.

Vorab aber noch ein paar Anmerkungen:

Falls du denkst, du könntest die ganze Welt sehen, solltest du dich schnell von diesem Gedanken verabschieden, denn für den Fall, dass du von Ort zu Ort hetzt, nur um 2-3 Fotos zu schießen, wirst du über kurz oder lang eine Burnout bekommen.

Zudem ist es viel angenehmer, an einem Ort zu verweilen und diesen Ort auf sich wirken zu lassen. Deshalb ist die Devise ganz klar: „Weniger ist mehr“.

Du solltest dir bewusst sein, dass eine geplante Route nie endgültig ist. Es kann durchaus kurz vor Reiseantritt, oder sogar während der Reise vorkommen, dass die Route über den Haufen geworfen wird. Rechne damit!

Nichtsdestotrotz sollte vor Beginn deiner Weltreise eine detaillierte Routenplanung vorhanden sein, insbesondere wenn du ein Round the World Ticket zum Transport nutzt und Flüge gebunden bist.

Ich habe den Artikel wieder in zwei Beiträge unterteilt, da er sonst zu lange geworden wäre.

Hier im ersten Teil findest du Ratschläge zu den Themen: Zeit, Eigene Interessen, Preisniveau und Sicherheit.

Im Zweiten Teil findest du Tipps zu den Themen: Klima, Verständigung und Transport.

Zeit:

Der Umfang deiner Route ist ganz klar von deiner verfügbaren Zeit abhängig.

Oft sehe ich, dass Leute sich viel zu viel in kürzester Zeit vornehmen. Das betrifft nicht nur das Reisen. Das Resultat ist dann meistens ein unbefriedigendes Ergebnis.

Deshalb mein Rat. Nehme dir nicht zu viel vor!

Wenn du dir vornimmst, einmal um die Welt zu reisen, aber nur einen unbezahlten Urlaub, oder ein Sabattical von 6 Monaten genehmigt bekommst, dann lass es sein, kündige, oder specke deine Route ganz einfach ab. 6 Monate auf Reisen sind schneller vorbei, als du denkst.

Natürlich gibt es Kandidaten, die mit einem Round the World Ticket in 3 Monaten die Welt umfliegen, aber diese Personen verbringen mehr Zeit damit in Transportmitteln unterwegs zu sein, von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gekarrt zu werden, als überhaupt mal irgendwo anzukommen und die Zeit und den Ort zu genießen.

Entschleunige deine Reise! Du bereist höchstwahrscheinlich dadurch weniger Orte, aber nimmst dafür viel mehr Erfahrungen von Land und Leuten mit. Und das ist es doch, wo es letztendlich drauf ankommt. Die Bilder von Sehenswürdigkeiten dieser Erde musst du nicht selbst schießen, diese findest du auch ganz einfach und umsonst auf der Google Bildsuche.


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Ich möchte damit nicht sagen, dass du jetzt in jedem Ort, den du anfährst, mindestens eine Woche bleiben sollst. Klar, manche Orte sind halt einfach nur Durchreise-Stationen und lohnen einen längeren Aufenthalt nicht. Aber für gewisse Plätze solltest du schon auch mal mehrere Tage oder vielleicht sogar Wochen einplanen, je nach dem was dein Zeitplan so hergibt.

Ich persönlich suche mir Plätze, die in einer sehenswerten Umgebung liegen, und bleibe dann schon mal 2 Wochen und klappere die Highlights ab oder verbringe auch mal einen Tag ganz gemütlich in der Hängematte, neben dem Sport und der Arbeit für den Blog. Such auch du dir solche Orte an denen du längere Zeit verbringen kannst, ohne dass du das Gefühl hast etwas zu verpassen.

Ich möchte dir noch ungefähre Richtwerte an die Hand geben, wie viel Zeit du mitbringen solltest, wenn du gewisse Trips planst, ohne dass du ein Reise Burnout bekommst, weil du von Ort zu Ort hetzt und nichts mehr aufnehmen kannst.

Natürlich ist da jede Person bisschen anders drauf, aber ich denke mit diesen Richtlinien fährst du ganz gut, wenn du es entspannt angehen lassen willst.

Diese Empfehlungen beziehen sich allerdings auf die pure Reisezeit, falls du zwischendurch noch vor hast zu Arbeiten um deine Reisekasse aufzubessern, dann zieh diesen Zeitraum bitte von den Empfehlungen ab.

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Eigene Interessen:

Bei der Planung deiner Route sollten ganz klar deine Interessen und Neigungen Priorität haben.

Du willst surfen? Dann sollten Sri Lanka, Bali und Australien in deine Route. Du willst Kampfkünste studieren? Dann dürfen China und Südostasien nicht fehlen. Du möchtest einen krassen Kulturschock erleben? Du solltest Indien, China und Japan in Erwägung ziehen.

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Es wird die Zeit deines Lebens sein, deshalb liste dir auf, was du in diesem Zeitraum erleben möchtest und recherchiere im Internet, welche Länder, bzw. Orte dafür geeignet sind. Schreibe zunächst alles auf, was dir in den Sinn kommt, am Ende wirst du höchstwahrscheinlich das ein oder andere streichen müssen da es zeitlich, finanziell oder logistisch nicht umsetzbar ist.

Beispielhaft könnte eine solche Liste folgender Maßen aussehen:

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Du wirst schnell sehen, dass du eine Liste generierst, die nicht zu schaffen scheint. Und damit hast du recht!

Aber du kannst dir anhand dieser Liste deine Hotspots raus suchen, die du in jedem Fall besuchen möchtest und an diesen kannst du deine Reiseroute orientieren.

Die restlichen Orte, bzw. Interessen solltest du vorerst streichen, aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben.

 

Preisniveau eines Landes:

Der gemeine Backpacker muss traditionell auf seine Kosten achten, um einen möglichst langen Zeitraum auf Reisen verbringen zu können. Daher musst du bei deiner Planung dein Budget bedenken und den Aufenthalt in teuren Ländern kurz halten und dafür länger in günstigen Orten verweilen.

Wenn du das Glück hast dass Geld für dich keine Rolle, kannst du gerne dieses Thema überspringen.

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Dass es ein gewisses Preisgefälle zwischen den Ländern bzw. Kontinenten gibt, wird dir ja sehr wahrscheinlich bewusste sein, allerdings solltest du auch wissen, dass es einen extremen Preisunterschied zwischen einzelnen Orten innerhalb eines Landes geben kann. Grob kannst du dich an folgende Richtlinien halten:

  • Städte sind meist teurer als ländliche Gegenden
  • Orte, an denen sich viele Pauschaltouristen rum treiben, sind in der Regel um einiges teurer, als Orte, an denen sich Landsleute aufhalten
  • Inseln sind teurer als das Festland

Der Durchschnitts-Weltreisende verbraucht ca. 1500€ im Monat.

In Laos kannst du mit diesem Betrag ein sehr gutes Leben führen. In der Schweiz würde dieser Betrag schon für eine Monatsmiete für ein Apartment drauf gehen.

In folgender Tabelle hast du eine grobe Übersicht über die Preislage in verschiedenen Ecken unserer Erde:

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Sicherheit:

Du bekommst ständig zu hören, dass es gefährlich sei, durch fremde Länder zu reisen?

Nein ist es nicht! Diesen Nörglern fehlt einfach nur der Mut. Lass du ihn dir nicht auch nehmen!

Es gibt selbstverständlich Plätze auf der Welt, die man meiden sollte, insbesondere wenn man alleine unterwegs ist. Aber im Großen und Ganzen ist die Erde ein sicherer Ort. Du solltest ein Gefühl für brenzlige Situationen haben und nicht all zu naiv sein, dann bist du eigentlich auf der sicheren Seite.

Da du vermutlich als Langzeit-Reisender in Ländern verkehrst, in denen die Bevölkerung ärmer ist als bei uns in Europa, strahlst du ständig einen gewissen Reichtum aus und die Menschen dort versuchen natürlich Kapital daraus zu schlagen, doch in den meisten Fällen beschränkt sich dies auf hartnäckige Verkäufer, dafür musst du dir dann halt ein dickes Fell anlegen.

Solange du die Menschen und Ihre Kultur in einem Land respektierst und Ärger aus dem Weg gehst, wirst du höchstwahrscheinlich von Überfällen und gewaltsamen Übergriffen verschont bleiben.

Größer sind da schon die Gefahren, die bei uns zu Hause auch lauern, wie z.B. Verkehrsunfälle, Krankheit oder Naturkatastrophen. Geh mit offenen Augen durchs Leben und sei nicht leichtsinnig, dann wird deine Reise eine sehr wertvolle Erfahrung und du kehrst heil zurück.

Um die Sicherheitslage im Detail zu checken, kannst du die Seite des Auswärtigen Amts besuchen, dort findest du immer die aktuellsten Hinweise für jedes Land dieser Erde.

Aber vorsicht, dort steht wirklich jedes Detail, lass dich nicht von jeder Kleinigkeit abschrecken. No risk no fun.

In der folgenden Tabelle findest du noch mal eine grobe Übersicht über Gebiete und Länder, in denen man vorsichtig sein sollte.

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Das war der erste Teil der Routenplanung. Ich hoffe ich konnte dir damit schon mal ein wenig weiter helfen. Der zweite Teil des Artikels folgt dann nächste Woche!

 

Wenn du noch weitere Fragen oder Anregungen hast, dann kannst du mir gerne weiter unten ein Kommentar hinterlassen. Ich werde dir so schnell wie möglich antworten!

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