In meinem letzten Artikel habe ich über darüber geschrieben welche guten und schlechten Gründe man für einen Wettkampf haben kann. Natürlich gibt es aber auch eine Handvoll gute, sowie schlechte Gründe warum du nicht an einem Wettkampf teilnehmen solltest. Um das wird es in diesem Artikel gehen …
Im Gegensatz zu manch anderen Ländern, z.B. Thailand, hat bei uns jeder die Wahl, ob er kämpft oder nicht. Wir sind nicht finanziell darauf angewiesen in den Ring zu steigen. Es ist, oder es sollte deine freie Entscheidung sein, wenn du dich dazu entscheidest, an einem Wettkampf teilzunehmen oder eben auch nicht.
Nur weil jemand Kampfsport trainiert und seinen Sport liebt, bedeutet das nicht, dass er sich in einem Kampf testen will. Jeder hat seinen eigenen Grund, warum er trainiert. Manche Menschen machen es aus Fitnessgründen, Selbstverteidigung und auch aus sozialen Aspekten, während andere die direkte Auseinandersetzung und den Kampf suchen.
Wenn du gute Gründe hast, nicht an einem Wettkampf teilzunehmen, dann mache es nicht. Es ist dein Körper und deine Gesundheit, die du hier aufs Spiel setzt.
Gute Gründe können Folgende sein…
#1 Du willst nicht kämpfen
Wenn du nicht kämpfen willst, dann solltest du es lassen. So einfach ist es. Es ist nicht falsch zu trainieren und nicht zu kämpfen. Kämpfen ist nicht jedermanns Sache. Wenn du dich entscheidest, nicht zu kämpfen, macht dich das nicht weniger zu einem Mann (oder Frau) als jemand, der regelmäßig kämpft. Lass dich niemals zum Kämpfen überreden, wenn du es nicht willst!
Ich habe gesehen, dass Leute unter Druck gesetzt wurden, zu kämpfen, obwohl sie nicht wollten. Wenn du es nicht willst, dann wirst du es bereuen, wenn du dich überreden lässt, da deine eigene Motivation nicht groß ist und die Angst Überhand gewinnt. Deine Leistung im Ring wird dementsprechend ausfallen, da es nicht das ist, was du möchtest.
Anmerkung Thailand:
Wenn du in Thailand trainierst, kannst du davon ausgehen, dass fast jeder Trainer dich bittet zu kämpfen, unabhängig von deinem Können. Die Thai-Trainer haben einen finanziellen Anreiz ihre Schüler in den Ring zu schicken. Viel zu oft sieht man totale Anfänger, die nach drei Wochen Training in Thailand kämpfen, was ich für ziemlichen Schwachsinn halte.
Wenn du nicht kämpfen willst, stelle sicher, dass du dir eine dicke Haut anlegst und dass du dich darauf vorbereitest deinem Trainer ein definitives Nein zu erteilen. Wenn du mit einem „Vielleicht später“ oder ähnlichem kommst, werden sie weiter Druck auf dich ausüben. Lass dich nicht täuschen, wenn sie sagen, „du gewinnst, 100%!“
#2 Kämpfen ist nicht deine Priorität
Vielleicht ist Kämpfen einfach nicht deine Priorität. Vielleicht hast du familiäre, berufliche oder schulische Verpflichtungen, die allgemein oder nur temporär wichtiger sind. Wenn du kämpfen willst, dann muss das Training nämlich Priorität Nr.1 in deinem Leben werden, wenigstens für eine gewisse Zeit vor dem Wettkampf. Vielleicht kannst du dir diese Zeit einfach nicht nehmen und es dir aufgrund von wichtigen, anderen Aspekten nicht erlauben.
Ich selbst hatte dieses Problem all zu oft. Prüfungen im Studium, dann Vollzeitjob mit Teilzeitmasterstudium und am Ende, bevor ich A Warrior’s Journey gestartet habe, waren es wiederPrüfungen, Masterarbeit, Reisevorbereitung, Aufbauen der Website etc. manchmal passt es einfach nicht, da man zu viel um die Ohren hat.
Du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen, wenn du aufgrund von anderen Verpflichtungen ein Kampfangebot nicht annimmst. Die beste Zeit zu kämpfen ist, wenn du keine Familie und keinen Job hast, auf den du dich konzentrieren musst. Das ist auch ein Grund, warum viele Kämpfer eine Auszeit vom Beruf nehmen, um z.B. in Thailand zu trainieren. Sie können sich dem Training und dem Wettkampf voll hingeben.
#3 Gesundheitliche Probleme
Dein Alter ist nicht wirklich ein Grund, warum du nicht kämpfen solltest. Ich habe Männer Ende 50 gesehen, die locker mit 20-jährigen mithalten können. Es kommt auf die Fitness und Gesundheit an. Und damit kommen wir auch zu einem wichtigen Grund, warum du vielleicht nicht kämpfen solltest.
Wenn du gesundheitliche Probleme hast, dann solltest du auf einen Wettkampf verzichten. Es handelt sich schließlich nicht um einen Spaziergang. Du kannst dich ernsthaft verletzen und wenn du bereits Probleme hast, wird dies nur schlimmer. Wer hat schon Lust darauf mit Anfang 30 rum zu laufen wir ein Grüppel, nur weil man nicht auf seinen Körper gehört hat und ständig kämpft.
Wenn du verletzt bist, nehme dir die Zeit dich richtig auszukurieren, bzw. trainiere um die Verletzung herum. Aber verzichte definitiv auf einen Kampf, wenn du verletzt bist. Wenn du chronische Erkrankungen am Herz-Kreislaufsystem oder an der Lunge hast, dann solltest du wahrscheinlich komplett auf Wettkämpfe verzichten.
Es gibt aber auch schlechte Gründe nicht zu kämpfen, bzw. Ausreden. Schlechte Gründe sind u.a.:
#1 Angst
Angst sollte kein Grund sein, nicht an einem Wettkampf teilzunehmen. Jeder Kämpfer muss damit umgehen. Wahrscheinlich gibt es niemand, der in einen ausgeglichenen Kampf geht, der nicht mit der Angst zu kämpfen hat.
Meiner Meinung nach, ist gerade dieser Faktor das Wichtige, was einen Wettkampf ausmacht. Wenn du gut werden willst, musst du lernen mit Angst und Nervosität umzugehen und dass kannst du nun mal nur im Kampf lernen.
Stelle dich deiner Angst und lass dich nicht von ihr dominieren. Wenn du eigentlich gerne kämpfen würdest, dich aber nicht traust, versuche über deinen Schatten zu springen. Rede mit deinem Trainer und deinen Kameraden offen darüber, ich bin mir sicher niemand wird dich auslachen, da jeder dieses Gefühl kennt. Vielmehr werden sie versuchen dich zu motivieren und dir Mut zu machen.
#2 Jemand aus deinem Umfeld möchte nicht, dass du kämpfst
Klar, wenn dein Trainer oder dein Arzt sagt, dass du nicht kämpfen sollst, dann solltest du das ernst nehmen und auf sie hören. Aber wenn jemand in deinem Umfeld meint, dir sagen zu müssen, dass du nicht kämpfen sollst, aus welchen Gründen auch immer, dann frage dich selbst… willst du es oder nicht.
Es ist ganz allein deine Entscheidung! Lass dir nichts erzählen, dass du evtl. nicht gut genug, zu schön oder zu dumm bist. Manch jemand wird dich darauf hinweisen, dass du dich verletzten könntest. Über Letzteres bist du dir wahrscheinlich selbst bewusst.
Es ist dein Körper, deine Gesundheit, deine Zeit die du ins Training investierst, dein Leben. Hör auf dein Herz und nochmals … auf deinen Trainer, sofern dieser Vernünftig ist.
#3 Du möchtest nicht verlieren
Niemand hat es gerne, wenn er verliert und es ist nur normal, dass du in den Ring steigst, um zu gewinnen. Dennoch solltest du dich nicht zu sehr auf den Gedanken gewinnen oder verlieren versteifen und schon gar nicht, das eine Niederlage etwas Schlimmes für dich sein kann.
Ganz im Gegenteil, wenn du verlierst und trotzdem wieder aufstehst und weiter machst, dann hast du doppelt gewonnen. Aus Niederlagen lernt man. Du analysierst deine Fehler und verbesserst dich und kommst umso stärker zurück.
Kämpfe um zu gewinnen, aber nehme auch eine Niederlage wie ein Sieger hin. Auf lange Sicht, hilft es dir, wenn du auch mal verlierst, anstatt immer nur zu gewinnen. Du lernst nur dazu.
Wenn dein Ego zu groß ist und nur der Sieg, anstatt die eigentliche Erfahrung für dich wichtig ist, dann wirst du früher oder später richtig auf die Schnauze fallen. Wie schon im letzten Artikel erwähnt, es gibt immer jemand der besser ist als du und meist sind es jene Kämpfer die ohne egoistische Ansprüche in den Wettkampf gehen. Genieße einfach die Erfahrung!
Wenn du noch weitere Fragen oder Anregungen hast, dann kannst du mir gerne weiter unten ein Kommentar hinterlassen. Ich werde dir so schnell wie möglich antworten!
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